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Wir alle kennen und die meisten lieben sie: die berühmten Schmetterlinge im Bauch. Während die meisten dieses aufregende, prickelnde Gefühl in der Magengegend als positives Zeichen werten, wage ich eine vielleicht ernüchternde und auch etwas unromantische These: die Schmetterlinge sind in aller Regel nicht die Vorboten einer langen, glücklichen Beziehung, sondern häufig ein Warnzeichen des Körpers. Nämlich Angst.

Jetzt mal Hand aufs Herz: Wie oft ist aus deinen Schmetterlingen im Bauch eine lange, ernstzunehmende Beziehung geworden?

Ich für meinen Teil kann sagen: kein einziges Mal. Und auch bei meinen Freunden und Bekannten nehme ich, wenn sich etwas wirklich Ernstes entwickelt, eine ganz andere Energie war, nämlich eine „unaufgeregt schöne“.

Ich habe in meiner Kindheit viele Verluste – vor allem auf der männlichen Seite meiner Familie – verkraften müssen. Dies hat zu einer großen, unbewussten Sehnsucht geführt: ich wollte das Herz eines Mannes gewinnen, das ich aus 1000, meistens sehr offensichtlichen Gründen, nicht haben konnte. Das war der nett gemeinte, aber häufig sehr schmerzvolle Versuch meines Unterbewusstseins, meine alten Wunden zu heilen. Dass der Weg wenig erfolgsversprechend ist, brauche ich vermutlich nicht weiter auszuführen. Aber auch wenn ich früh erkannte, dass das, was ich lange Zeit als positives Gefühl wahrnahm, eigentlich Angst war, gab es einen Teil in mir, der an diesen aufregenden Liebesgeschichten, die mir in Filmen wie „Wie ein einziger Tag“ gezeigt wurden, festhalten wollte. Es hat ein paar Jahre und mehrere, teils sehr unangenehme Griffe ins Klo gebraucht, bis ich verstanden habe, dass diese ganze Aufregung, das Hin- und Her und das Spiel mit dem Feuer so ganz und gar nichts mit Liebe zu tun haben.

Man muss keine von großen Verlusten geprägte Kindheit gehabt haben, um sich zu Männern hingezogen zu fühlen, die nicht verfügbar sind. Fast alle Frauen unserer Generation haben in der Kindheit dahingehend einen gewissen Mangel gespürt, da die meisten Väter viel gearbeitet und deutlich weniger „da“ waren, als unsere Mütter. Deswegen ist dieses Phänomen bei Frauen häufig ausgeprägter als bei Männern, kann aber natürlich auch andersrum vorkommen.

Solltest du also zu den Menschen gehören, die zwar immer wieder Schmetterlinge im Bauch und aufgeregte Begegnungen haben, aber schon lange keine ernstzunehmende Beziehung mehr, dann möchte ich dich dazu einladen, deine bisherige Männerwahl kritisch zu hinterfragen, um ggf. in der Zukunft neue, bessere und gesündere Entscheidungen treffen zu können.

Denn meiner Erfahrung nach hat Liebe nichts mit dem zu tun, was uns in den meisten Hollywood-Filmen gezeigt wird, sondern ist das Gefühl eines langen Ausatmens und Nachhause-Kommens. Also, völlig unaufgeregt, aber wunderschön!

P.S. Auch hier gilt wie immer: es gibt nicht nur schwarz oder weiß, sondern durchaus auch ein paar Grautöne dazwischen.

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