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Fast jede*r weiß heutzutage, dass Gefühle zu unterdrücken nicht gesund ist. Aber was heißt es eigentlich Gefühle zu unterdrücken? Es gibt ein paar sehr offensichtliche Wege, z.B. ständige Ablenkung durch Arbeit, Sport, Netflix & Co. oder auch Betäubung durch z.B. Alkohol oder noch stärkere Drogen. Aber es gibt auch einen Weg, der auf den ersten Blick sehr konstruktiv scheint, aber auf Dauer viel Schwere im Körper binden kann: Gut gemeinte, aber häufig nicht wohltuende Positivität.

Wir alle kennen Floskeln wie „Anderen geht es viel schlechter!“, „Morgen scheint wieder die Sonne!“ oder „Alles passiert aus einem Grund!“ – gegen all diese Redewendungen spricht grundsätzlich erst mal nichts, doch werden sie problematisch, wenn wir dadurch aufkeimende, negative Gefühle in uns sofort deckeln und die negative Energie im Körper stecken bleibt.

Um diesen Effekt zu verdeutlichen nutze ich in meinen Coachings immer gerne folgendes Beispiel: Wenn ein Kind seinen Teddybär verliert und deswegen weint, würden wohl die allerwenigsten Eltern auf die Idee kommen, dem Kind zu sagen, dass es aufhören solle zu weinen, weil es auf der Welt Kinder gibt, die viel schlechter dran seien, weil sie noch nie einen Teddy hatten. Doch genauso sprechen viele von uns mit sich selbst oder auch mit anderen (Erwachsenen).

Doch oft wollen wir gar nichts „Aufmunterndes“ hören, sondern für einen kurzen Moment in unserer Trauer, unserem Schmerz oder Frust gehört, verstanden und gesehen werden. Doch die meisten von uns haben nie gelernt konstruktiv mit negativen Gefühlen umzugehen und versuchen sie deshalb sowohl bei uns selbst als auch bei anderen so schnell wie möglich wegzuschieben. Doch das führt auf Dauer zu Problemen.

Denn jede Energie, die sich nicht entladen durfte, bleibt in unserem System stecken und erzeugt Schwere. Schwere, die uns auf Dauer immobil, antriebslos und im schlimmsten Fall depressiv machen kann.

Wie kann es also besser gehen? Wie immer ist die Erkenntnis der erste Schritt und wichtigste Schritt in die richtige Richtung. Beobachte Dich mal für eine Weile selbst und schaue, wie Du auf Deine eigenen negativen Gefühlen reagierst und wie Du mit anderen umgehst. Darf Frust, Trauer, Ärger erst mal da sein oder werden diese Gefühle sofort mit positiven Floskeln im Keim erstickt? Falls ja, gebe Dir selbst ein liebevolles Stopp. Halte inne und lass erst mal da sein, was da sein will. Begegne Dir und anderen mit Mitgefühl und Verständnis mit Sätzen wie „Ich kann verstehen, dass Du traurig bist!“, „Das würde mich auch sehr frustrieren, ich fühle mit Dir!“ oder „Lass einfach mal raus, was auf deiner Seele liegt. Ich höre Dir zu!“. Erst wenn unsere Gefühle genügend Raum bekommen haben, kann etwas Aufmunterndes seine konstruktive Wirkung entfalten. Die gute Nachricht ist: Ein Gefühl dauert nicht länger als 3 Minuten, es sei denn wir halten daran fest!

Wenn wir lernen unsere Gefühle ernst zu nehmen, da sein zu lassen, uns aber nicht reinzusteigern, kann unsere Lebensenergie wieder in Fluss kommen und Platz machen für Leichtigkeit und Lebensfreude!

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