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Heutzutage machen immer mehr Menschen Yoga, es ist zu einer Art Lifestyle geworden. Ich habe vor etwa fünf Jahren angefangen zu praktizieren, allerdings hatte ich da noch gar keine Ahnung, was ich da eigentlich tat und warum es – denn das spürte ich bereits von Anfang an – so gut tat. Es ist vermutlich unmöglich eine allumfassende Antwort auf diese Frage zu geben, aber ich möchte in diesem Artikel mit euch teilen, warum ich Yoga als meinen tröstenden, aber so ehrlichen Freund bezeichne!

Es war wieder an einem meiner Ausbildunsgwochenenden in der Humanistischen Psychotherapie, an dem es „Klick“ machte und ich verstand, warum meine bis dahin doch recht sporadische Yoga-Praxis so gut tat und darauf gibt es – zur Freude aller Kritiker – eine wissenschaftliche Antwort! Whoop, whoop! Also doch kein Eso-Quatsch.

Achtung, ich vereinfache im Folgenden bewusst stark, um es leicht verständlich zu machen! Wir alle haben als Teil unseres vegetativen Nervensystems zwei Gegenspieler: den Sympathikus und den Parasympathikus. Während der Sympathikus anregend wirkt, ist der Parasympathikus für die Entspannung  zuständig.

In einer „perfekten Welt“ würden wir zwischen An- und Entspannung harmonisch hin und her pendeln.

Auf eine Phase von Anspannung muss also eigentlich zwingend eine ausgleichende Phase von Entspannung folgen – doch das ist gerade heutzutage oft nicht der Fall. Wir leben in einer Welt voller Reizüberflutung, machen ständig Überstunden, sind immer und überall erreichbar und nehmen uns kaum bewusst Zeit zum Ausruhen. Dies wiederum führt zu einem stark überreizten Sympathikus. Ist der Sympathikus überreizt, meldet er dem Gehirn Alarm. Und dieses reagiert dann in logischer Konsequenz mit negativen Gedanken, Ängsten, Herzrasen, innerer Anspannung etc. Und was hilft da? Die Aktivierung des Gegenspielers, dem Parasympathikus! Und wie geht das am schnellsten und besten? Mit Entspannungsübungen, wie Yoga.

Ich habe jahrelang versucht meine häufig wirklich völlig irrationalen negativen Gedanken und Ängste im Kopf aufzulösen. Aber ohne Erfolg.

Ich war nach jedem Versuch eigentlich noch angespannter. Seit meinem „Klick“-Moment habe ich bewusst auf meine Gedanken vor und nach einer Yoga-Stunde geachtet und glaubt es mir oder nicht: meine negativen Gedanken verschwinden meistens „ganz von allein“ und nicht nur das! Ich fühle mich ausgeglichen und schaue „plötzlich“ zuversichtlich und hoffnungsvoll in die Zukunft und das alles „nur“ weil ich mich bewusst entspannen und somit den Parasympathikus aktivieren konnte.

Warum ich Yoga als meinen tröstenden Freund bezeichne, versteht ihr jetzt sicher, aber warum ist Yoga auch so ehrlich zu mir? Weil ich beim Yoga hinschauen und aus meiner Comfort Zone gehen muss. Seien es die unangenehmen Gefühle, die während der Stille einer Anfangsmeditation hochkommen; der Leistungsdruck, den ich spüre, wenn die Frau neben mir „easy“ im Lotus sitzt oder ich meinen Umgang mit meinen eigenen Grenzen beobachte, die mir mein Körper abhängig von meiner Tagesform, aufzeigt. Yoga zeigt mir jede Stelle, an der ich noch nicht liebevoll mit mir selbst umgehe und das ist vielleicht nicht immer angenehm, aber langfristig so unglaublich bereichernd und heilsam. Also, von Herzen „danke“ an meinen neuen „BFF“ Yoga!